Mit dem Sieg über den Aufsteiger aus Riethnordhausen bewahrten die Welbsleber auf eigenem Platz ihre weiße Weste. Seit nun schon einem Jahr sind die Nordlichter zu Hause ungeschlagen. Die drei Punkte sind darüber hinaus immens wichtig gewesen, um nicht in den Tabellenkeller abzurutschen.
Mit sechs Ausfällen behaftet, musste Trainer Roman Mages die Abwehr wieder einmal umstellen. So wurde dann aus der Not eine Tugend gemacht und es fanden sich zu Spielbeginn nur drei nominelle Abwehrspieler auf dem Platz. Das Team wurde offensiv eingestellt und ausgerichtet. Und dies sollte sich dann am Ende auch bezahlt machen.
Nach einer kurzen Abtastphase kamen die Gäste zu einer Ecke. Diese wehrte Toni Krüger per Kopf genau vor die Füße von Jerome Franke ab. Der zögerte keinen Moment und zog direkt aus halb linker Position ab. Welbslebens Keeper Manuel Malecki sah anscheinend den Ball zu spät und das Leder schlug in der Torwartecke ein. Die Welbsleber zeigten sich aber keineswegs geschockt, sondern gaben sofort eine Antwort ab. Eike Marscheider brachte einen Freistoß flach auf den Kasten von Möve, Keeper Tobias Ostermann ließ prallen und Andi Hirt setzte nach. Er wurde beim Abschluss aber energisch gestört, so dass der fällige Ausgleich vorerst ausblieb. Das Spiel der Welbsleber wurde nun immer druckvoller und Toni Krüger versuchte sich in der 12.Minute aus der zweiten Reihe. Die Gäste aus Riethnordhausen versteckten sich nicht und versuchten auf dem schwierigen Geläuf die Partie spielerisch an sich zu reißen. So hatten sie hauptsächlich in Hälfte zwei sicherlich optische Vorteile. Vorallem die ständige Rotation in der Spitze machte es für die Welbsleber nicht einfach zu verteidigen. Doch Neu-Libero Christoph Geppert sorgte ständig für Ordnung in der Defensive. Im Angriff dagegen sorgte meist Marscheider und der reaktivierte Marco Weber für Gefahr. In der 17.Minute verwandelte dann Marscheider einen Freistoß aus 20m direkt mit sattem Flachschuss. Welbsleben blieb dran und nur fünf Minuten später störte Weber das Aufbauspiel der Gäste, in dem er vor dem gegnerischen 16ner erst drei ballführende „Rio`s“ bedrängte und dann Keeper Ostermann zu einem Pressschlag zwang. Der mit viel Effet versehene Schlag trudelte Richtung Grundlinie. Ostermann, lief dem Ball nach und wollte den Ball im Aus gesehen haben und rechnete mit einer Abstoßentscheidung des Schiedsrichters Karsten Kucharzyck. Doch dieser zögerte da die Fahne des Assistenten Holger Bornscheid unten blieb. Weber nutzte die kurzzeitige Verwirrung und spitzelte den Ball vom Fuß des Keepers und dribbelte ihn ins Tor. Bornscheid zeigte sofort auf die Mitte. Wilde Proteste der Gäste, doch Kucharzyck nahm die Entscheidung nach kurzer Absprache mit Bornscheid nicht zurück und es hieß 2:1 für Welbsleben. Auch die nächste Möglichkeit besaßen die Hausherren. Marscheider tankte sich auf der rechten Seite durch, die zu kurze Abwehr erreichte Routinier Jan Ciesilski, welcher aus 18m abzog. Ostermann parierte den Schuss glänzend zur Ecke. Das Spiel bis zur Halbzeit gestaltete sich dann weiter sehr abwechslungsreich. Auch die Gäste besaßen die ein oder andere Chance. Doch wieder war es Marscheider der für die nächste herausragende Aktion sorgte. Einen weiten Diagonalpass von Weber nahm er auf und überlupfte den Keeper. Kapitän Christian Bergmann, sonst Spielmacher und Antreiber der „Rio’s“ in seiner Funktion als Libero, spitzelte den Ball noch zur Ecke. In der 39.Minute dann fast eine Kopie des 0:1. Ein 25m-Freistoß von Bergmann landete erst in der Mauer. Der Nachschuss von Stefan Fohry zischte Richtung langes Eck, wo Malecki seine ganze Körpergröße und Armlänge einsetzen musste, um den Ball abzuwehren. Doch die Gefahr war noch nicht gebannt. Am langen Pfosten tauchte Nico Schürheck auf und setzte nach. Doch die Welbsleber Defensive konnte schließlich die Gefahr mit vereinten Kräften abwenden. So blieb es bis zum Halbzeitpfiff vom souverän auftretenden Schiri Kucharzyck beim knappen aber nicht ganz unverdienten 2:1 für die Welbsleber.
Fünf Minuten waren dann in Hälfte Zwei gespielt als Marscheider vor dem Strafraum festgehalten wurde und der Schiri folgerichtig auf Freistoß entschied. Geppert und Marscheider standen bereit. Geppert lief über den Ball und Marscheider hämmerte das leder humorlos durch die Mauer in die Maschen zum 3:1. Das Vorhaben ein schnelles Tor nach dem Pausentee zu erzielen ging auf. Doch anstatt weiterhin Druck auszuüben, wurde der SVW immer passiver und Möve immer spielbestimmender. Ein Grund war dann auch sicherlich die Umstellung im Gästeteam. Bergmann spielte nun in der Spitze und sorgte permanent für Unruhe. Doch die Welbsleber ackerten und störten, wenn auch manchmal erst im letzten Moment. Die Mittelfeldachse mit Hirt, Böhlert, Meseberg, Ciesilski und Weber riegelten vor dem eigenen Strafraum gut ab. In der 70.Minute setzte der Gast zu einem Konter an. Weber beging kurz hinter der Mittellinie das notwendige taktische Foul und flog mit Gelb/Rot vom Platz.
Nun hieß es 20 Minuten in Unterzahl zu überstehen. Und Welbsleben reagierte. Trainer Mages zitierte Böhlert auf den Liberoposten. Geppert übernahm Bergmann und Ast zog sich ins zentrale Mittelfeld zurück. Und wieder hatten die Gäste wenig Spielraum. Ein Schuss aus der 2.Reihe von Schürheck und ein Freistoßkracher von Bergmann, an dem Malecki noch dran war, war die ganze Kunst des Aufsteigers. In der 87.Minute setzte sich Marscheider mit einer Energieleistung bis in den Strafraum durch. Dort wurde er dann in die Zange genommen, wobei sowohl Assistent Ulf Bauerschäfer als auch Schiri Kucharzyck sofort auf den Punkt zeigten. Marscheider überließ Ciesilski den Ball, er sollte seine gute Leistung mit einem Tor krönen, doch dieser scheiterte an den gut reagierenden Ostermann. Während viele schon anfingen zu meckern, wurde der Ball anschließend aus dem Strafraum geschlagen und landete bei Sören Tietze. Der nahm sich einfach mal ein Herz und jagte das Leder kurzer Hand aus gut 35m wieder in Richtung Tor. Ostermann noch in der Jubelphase des gehaltenen Elfers tat völlig überrascht und ließ den Ball durch die Hände gleiten. Da bekanntlich meist hinter dem Torhüter nichts weiter kommt als das Tor, trudelte so das Leder über die Linie zum 4:1 und somit zur endgültigen Entscheidung.
Schiri Kucharzyck zeigte nun auf Grund einer Behandlung fünf Minuten Nachspielzeit an. Diese waren dann schon vorüber als Bergmann noch per Kopf auf 4:2 verkürzte (90.+7). Die Welbsleber gewannen dieses Spiel auf Grund ihrer Effektivität und einer hohen Laufbereitschaft und einer gewissen Großzügigkeit und Naivität des Aufsteigers.
Für den SVW spielten: Malecki, Krüger (87.Büber), Ch.Geppert, Tietze, Böhlert, Meseberg (90.Pinkert), Ciesilski, Hirt, Weber, Marscheider und Ast.
Torfolge: 0:1 Jerome Franke (6.), 1:1 Eike Marscheider (17.), 2:1 Marco Weber (22.), 3:1 Eike Marscheider (50.), 4:1 Sören Tietze (87.), 4:2 Christian Bergmann (90.+7)
Zuschauer: 55
Schiedsrichter: Karsten Kucharzyck (Romonta Stedten)
Assistenten: Holger Bornschein (Lok Roeblingen) u. Ulf Bauerschäfer (Aufbau Eisleben)