Nach dem man die ersten beiden Partien siegreich gestalten konnte und man personaltechnisch aus dem Vollen schöpfen konnte, folgte nun das Kontrastprogramm. In Pölsfeld setzte es ein 0:3 und nach etlichen Absagen standen nur 13 Mann, inklusive Ersatzkeeper, zur Verfügung. Hinzu kam bei einigen Spielern, bei tropischen Temperaturen, das Nichtvorhandensein einer erforderlichen Fittness. Dies alles und eine zu den Umständen passende Spielleitung des angesetzten Schiedsrichterkollektivs führte am Ende zur ersten Niederlage der Nordlichter.
Dabei wollten die Welbsleber mindestens einen Punkt aus dem Gonnatal entführen. Mit einem 4-4-2 wollte man den Gegner kommen lassen und die Räume eng gestalten. Doch statt dessen rückte man immer wieder weit auf und gab so dem Gastgeber Räume um ihre schnellen Angriffe vorzutragen. Einer dieser führte in der 7.Minute zu einem Distanzschuss von Mathias Steyer, den Raik Pönicke erst im Nachfassen sicher machen konnte. In der 18.Minute gab es dann einen Eckball für die Kickers. Bei der Zuordnung wurde aus welchen Gründen auch immer Youngster Marian Karbe an den kopfballstarken Mathias Herper gestellt, welcher natürlich völlig überfordert war und Herper leichtes Spiel hatte den Eckball wuchtig zur Führung einzuköpfen. Welbsleben schüttelte sich kurz und kam im Anschluss durch Kapitän Eike Marscheider seinerseits zu einer guten Möglichkeit. Doch seine Direktabnahme fäustete Torhüter Dennis Vogler zur Ecke. Der Kopfball im Anschluss von Christian Dudda ging dann aber weit vorbei. In dieser Phase mischten die Welbsleber gut mit und waren ebenbürtig. In der 29.Minute kamen dann die Kickers wieder einmal schnell über die rechte Seite. Pönicke konnte im Herauslaufen den Gonnataler erst einmal abdrängen. Dieser sah dann, dass der Keeper noch nicht wieder in seinem Kasten war und flankte vor das Tor. Der im Rückwärtslaufende Pönicke versuchte seinerseits schnell wieder in sein Tor zu kommen, wurde aber von Nils Hoffmann daran gehindert. Dieser ließ einfach mal das Bein stehen und Pönicke fiel im 5m-Raum hin. Kevin Lenzewski kam so ungehindert an den Ball und netzte ein. Doch alles wartete auf den Freistoßpfiff. Der kam aber nicht. Wütende Proteste folgten, aber auch der sonst immer auf Fairplay pochende Chef des Sportgerichts, welcher an der Linie agierte, traute sich nicht das Geschehene seinem Schiedsrichter zu übermitteln. Dafür ein „Dankeschön“ Herr Wagner. Dies war dann schon ein kleiner Knackpunkt im Spiel der Welbsleber. Nur schwer konnten sich die Gemüter beruhigen. Ein weiterer Knackpunkt bahnte sich dann in der 36.Minute an. Lars Böhlert musste verletzt vom Platz und wurde durch Nick Pinkert ersetzt. Dieser musste schon einen Tag vorher bei der Zweiten ran und war nicht 100%ig fit. Das Spiel plätscherte dann so vor sich her. Gonna trat nun etwas robuster auf. Sicherlich auch mit dem Hintergedanken, dass Welbsleben keinen Wechselspieler mehr hatte. Beleg dafür waren zwei gelbe Karten. Die zwei daraus resultierenden Freistöße wurden aber kläglich vertan. Zu allem Überfluss kassierte man kurz vor dem Halbzeitpfiff noch das dritte Gegentor. Hier ging es für die Hintermannschaft einfach zu schnell und Hoffmann hatte leichtes Spiel.
In die zweite Hälfte gingen die Welbsleber dann mit drei angeschlagenen Spielern. Der schon angesprochene Pinkert mit Luftproblemen, Michael Höfler und Marco Schubert humpelten meist nur noch. Und so kam es wie es kommen musste. In der 57.Minute ging bei Pinkert nichts mehr und er musste den Platz verlassen. Die Nordlichter jetzt nur noch zu Zehnt formierten sich um. Marscheider rückte ins defensive Mittelfeld und machte einen richtig guten Job. In der 60.Minute hatten die Nordlichter durch Karbe die große Chance zum Anschlusstreffer. Doch nach einer feinen Einzelleistung fehlte im die Kraft und Konzentration den Ball an Vogler vorbei zu bekommen. Zwanzig Minuten vor Schluss erwischte es auch noch Steven Rockmann, der bis zum Schluss gewaltig auf die Zähne beißen musste. So kamen die Platzherren zu etlichen guten Chancen, die sie aber alle kläglich vergaben. Mit dem 3:0 im Rücken und mit einem Mann mehr auf dem Platz ließen sie es recht ruhig angehen, entäuschten spielerisch aber enorm. Fairer Weise sollte man aber auch erwähnen, dass auch bei ihnen wichtige Stammkräfte gefehlt haben.
So blieb es bei einem deutlichen Sieg des Gastgebers, die damit an den Welbslebern in der Tabelle vorbei zogen.
Für den SVW kämpften: Pönicke, Thomas, Faust, Dudda, Rockmann, Höfler, Schubert, Böhlert (36.Pinkert, 57. verletzt raus), Ch.Geppert, Marscheider, Karbe
Torfolge: 1:0 Herper (18.), 2:0 Lenzewski (29.), 3:0 Hoffmann (44.)
Zuschauer: 115
Schiedsrichter: Christopher Große (Wimmelburg)
Assistenten: Wilfried Hendrich und Günter Wagner (Klostermannsfeld)
Ein paar Worte noch in eigener Sache: Die Nordlichter sollten nun schnell ein Haken hinter das Wochenende machen und wieder nach vorne schauen. All die jenigen, die an diesem Wochenende aus den unterschiedlichsten Gründen nicht zur Verfügung standen (18 ! insgesamt, die Verletzten und Werktätigen natürlich ausgenommen) sollte nochmal in sich gehen und darüber nachdenken was sie wirklich wollen. Gestern und Samstag hat man aber auch gesehen, dass einige noch gewaltige Defizite haben und dass das Training sehr wichtig ist. Eine gute Vorbereitung ist eben nicht alles. Man muss dran bleiben. Also Kopf hoch und mit neuem Elan in die nächsten Spiele.
