Es wurde schon in der Vorankündigung zu diesem Spiel erwähnt, dass es zwischen beiden Teams schon immer sehr torreich zu ging. Doch zehn Tore ist ein neuer Rekord. Fünf auf jeder Seite bescherten den Nordlichter einen hoch verdienten Punkt gegen den Vorjahres-Vizemeister aus Brücken.
Wieder einmal fehlten mit Andreas Meseberg, Marco Schubert, Axel Geppert und Frank Hufenhäuser wichtige Spieler. So kam Routinier Marcel Agte wieder zum Einsatz, Marco Weber nahm genau wie der angeschlagene Christoph Geppert auf der Bank Platz. Recht offensiv ausgerichtet wollte man gegen die Fortunen nichts dem Zufall überlassen und den Vizemeister gleich unter Druck setzen. So hatten Eike Marscheider und Andi Hirt auch gleich die ersten Schussmöglichkeiten. Auf der anderen Seite war es Marc Roßmayer, dessen Schuss das Gehäuse vom Rückkehrer Sven Pape nur knapp verfehlte. Schon nach 10 Minuten war abzusehen, dass dies eine sehr abwechslungsreiche und intensive Partie wird. In der 11.Minute brachte Stephan Brunner einen Freistoß aus der eigenen Hälfte vor das Von Robert Nowack gehütete Fortunen Tor. Felix Büttner sprang höher als sein Gegenspieler und köpfte zum 1:0 ein. Während die Welbsleber noch feierten, lagen sie eine Minute später mit 1:2 hinten. Erst köpfte Martin Haufschild nach gleichem Muster einen Freistoß ein und nach Wiederanpfiff tauchte er frei vor Pape auf und überwand ihn mühelos. In der 18Minute hätte der selbe Spieler auf 1:3 erhöhen müssen. Nach einer missglückten Spieleröffnung von Stephan Brunner, vergab er aber überhastet.
Die Hausherren ließen sich aber nicht von ihrem Vorhaben abbringen und spielten weiter nach vorne. Marscheider holte mit einem abgefälschten Schuss in der 24.Minute eine Ecke heraus. Nick Pinkert brachte diese vor das Tor. Brücke wehrte diese jedoch zu kurz ab und Mathias Faust behielt aus 18m Übersicht und Ruhe und zirkelte das Leder unhaltbar für Nowack zum 2:2 in die Maschen. Welbsleben war wieder im Spiel und hatte durch Marscheider die nächste Chance in der 35.Minute. Doch diesmal bekam Nowack das Knie schnell genug zum Ball und wehrte zur Ecke ab. In der 37.Minute hatte dann Markus Fiedler auf der anderen Seite seine Farben wieder in Führung zu bringen. Nachdem er ohne angegriffen zu werden durch das Mittelfeld flanieren konnte, verzog er aussichtsreich. Dann waren wieder die Nordlichter am Zug. Hirt legte quer auf Agte, der aber aus 20m über den Kasten schoss. Eine Minute später prüfte Büttner Nowack mit einem Flachschuss. Drei gute Chancen die nicht genutzt wurden und Brücken bestrafte dieses Versäumnis eiskalt. Mit dem Halbzeitpfiff nutzte wieder Haufschild eine Unzulänglichkeit in der Welbsleber Hintermannschaft und brachte seine Fortuna wieder in Front.
Auch in der 2.Halbzeit sahen die Zuschauer einen offenen Schlagabtausch. Den Anfang machten diesmal die Gäste. Doch Faust konnte im letzten Moment klären. In der 50.Minute flankte Pinkert auf den am zweiten Pfosten lauernden Böhlert, der die Kugel aus der Luft abnahm. Doch der Schuss wurde abgeblockt und entschärft. In der 52.Minute schlug dann Torjäger Sebastian Krause zu. Doch traf er zu seinem eigenen Entsetzen ins eigene Tor. Vorausgegangen war wieder ein von Brunner getretener Freistoß. 3:3. Auf der anderen Seite versuchte sich Felix Kosiol aber ohne Fortune. In der 58.Minute hatten dann die Welbsleber die Arme zum Torjubel hochgerissen. Doch Hirt setzte nach einem beherzten Solo über das halbe Feld den Ball aus 11m neben das Tor. Und weiter ging die Jagd nach Toren. Krause diesmal vor dem richtigen Tor mit einem sehenwerten Fallrückzieher. In der 61.Minute dann ein noch sehenswerterer Freistoß von Carsten Wieprecht. Von der rechten Seite in Höhe der Mittellinie zirkelte er das Leder in Richtung SVW Tor. Der Ball beschrieb eine völlig irre Flugbahn und knallte ebenso wie Keeper Pape ans Aluminium. Den zurück springenden Ball versenkte, na wer wohl?, klar – Haufschild zur erneuten Führung für die Gäste. Und diesmal hatten die Nordlichter die passende Antwort parat. Wieder marschierte Hirt über die linke Seite und drang in den Strafraum ein. Doch anstatt selber zu schießen legte er nochmal quer auf Pinkert, der das Leder in das lange Eck spitzelte. 4:4. Was für ein Irrsinn. Und dies sollte noch lange nicht alles sein. Büttner setzte kurz darauf einen Schuss ab, der aber zur Ecke abgefälscht wurde. In der 68. Minute hatte dann Wieprecht frei Bahn im Mittelfeld. Doch bei seinem Schuss knickte er in dem mittlerweile durch den Regen aufgeweichten Boden mit dem Standbein um und musste verletzt ausgewechselt werden. Gute Besserung!
Beiden Mannschaften merkte man jetzt so langsam das hohe Tempo und das schwierige Geläuf an. Viele Fehlpässe bestimmten das Geschehen in den letzten 20 Minuten. Die daraus resultierenden Unkonzentriertheiten vor allem in der Welbsleber Hintermannschaft brachten die Gäste wieder in Front. Und diesmal traf Krause ins richtige Tor. Er nutzte in der 75.Minute ein Durcheinander im 5m-Raum eiskalt aus. Fünf Minuten später gab es vor dem SVW Tor wieder ein heilloses Tohuwabuhu. Doch diesmal konnte man das Leder aus der Gefahrenzone schlagen. Hirt setzte sofort zum Sprint an und überlief die gesamte Defensive. Und diesmal zielte er genauer und es stand 5:5.
Welbsleben kam das vierte mal zurück und sicherte sich dadurch einen wertvollen Punkt. Das es am Ende nicht drei waren, dafür war Fortunen Keeper Nowack verantwortlich. Nach einer Ecke von Weber parierte er erst einen Kopfball von Marscheider und im Anschluss den Nachschuss von Agte mit sensationellem Reflex. Aber auch mit dem einen Punkt können die Welbsleber leben und schauen nun selbstbewusst auf das anstehende Altkreisderby in Großörner.
Für den SV Welbsleben spielten: Pape, Brunner, Krüger, Tietze, Faust, Agte, Böhlert, Hirt (84. Weber), Pinkert, Marscheider und Büttner
Torfolge: 1:0 Büttner (11.), 1:1, 1:2, Haufschild (12.), 2:2 Faust (24.), 2:3 Haufschild (45.), 3:3 Krause (52. ET), 3:3 Haufschild (61.), 4:4 Pinkert (62.), 4:5 Krause (75.) 5:5 Hirt (81.)
Zuschauer: 50
Schiedsrichter: Domenik Stamm (MSV Eisleben)
Assistenten: Jörg Zikmund (Riethnordhausen) und Habicht (Sandersleben)