Ganze acht Spieler standen zum Auswärtsspiel in Brücken nicht zur Verfügung. So lief dann wieder einmal eine Elf auf, die so noch nicht zusammen gespielt hatte. Dies brachte man dann auch 90 Minuten lang zum Ausdruck.
Um das Spiel in einem Satz zu erfassen, reichen die Worte: „Planlos gegen Hilflos in einem Grottenkick!“. Die Nordlichter mussten auf Marcel Agte, Thomas Trempler und Mario Thomas aus der zweiten Mannschaft zurück greifen. Auf Grund der Tatsache, dass die zweite Mannschaft einen Tag später noch schlechter aufgestellt war, sollte aber ein Einsatz von Trempler und Thomas vermieden werden. So blieben dem Trainer nicht wirklich irgendwelche Optionen, Einfluss auf das Spiel zu nehmen. Hinzu kam ein grippegeschwächter Andi Hirt, der nur als eventueller Auffüller mitgefahren war. So ist die euphorische Aussage von Trainer Mages vor drei Wochen („Personell geht es uns so gut wie lange nicht mehr!“) nur eine Momentaufnahme gewesen.
Doch nun ein paar Zeilen zum Spiel. Die Fortunen, ohne ihren Topp-Stürmer Sebastian Krause, versuchten das Heft des Handelns von Beginn an zu übernehmen. Die Welbsleber sehr defensiv eingestellt, hielten weitestgehend dagegen und so ruckte das Spiel von Foul zu Foul dem Halbzeitpfiff entgegen. Zu den vielen Nicklichkeiten kamen dann auch noch unnötige Diskussionsrunden mit dem Schiedsrichter. Vor allem Marko Schubert und Michael Höfler auf Welbsleber – und Marcel Bröckel auf Brückener Seite hatte einiges an Redebedarf. Fußballerisch konnte dagegen kein Team so richtig überzeugen. In der 22.Minute! dann die erste gute Aktion der Welbsleber. Mathias Faust setzte sich im Mittelfeld energisch durch und spielte in den Lauf von Andreas Meseberg. Dieser war schneller als sein Gegenspieler und zog flach ins lange Eck ab. Torhüter Robert Nowack machte sich ganz lang und lenkte den Ball noch zur Ecke. Doch das war es dann schon mit der Herrlichkeit der Welbsleber. Danach erhöhten die Hausherren etwas den Druck und die Hintermannschaft des SVW hatte ein ums andere Mal so seine Schwierigkeit den Ball aus der Gefahrenzone zu bekommen. So fiel dann in der 38.Minute das 1:0 durch Andreas Schievelbein nicht ganz unverdient. Bis zur Halbzeit brachten dann beide Mannschaften ihre derzeitige Tabellenposition weiterhin gut rüber.
In der Halbzeitpause gab es dann in der Welbsleber Kabine klare Worte. Es schien auch so als hätte die Mannschaft dies verinnerlicht, denn nach vier Minuten schoss Michael Höfler nach feinem Zuspiel von Nick Pinkert zum Ausgleich ein. Dazu ein O-Ton von Mario Thomas aus Hälfte Eins auf die Frage des Trainers, wer denn heute überhaupt die Tore schießen soll – „Höfler macht heute ein Ding!“ Da lag er ja mal goldrichtig. Dies war dann aber auch alles, was die Nordlichter an Torchancen erspielen konnten. Brücken war nun bemüht den alten Abstand wieder herzustellen, ließ aber die klarsten Sachen liegen oder scheiterten am gut aufgelegten Torhüter Sven Pape. Negativer Höhepunkt für die Welbsleber war dann die gelb/rote karte für Marko Schubert in der 71.Minute. Die fünfte gelbe Karte handelte sich kurz vorher Mathias Faust ein. Somit fehlen im Altkreis-Derby am kommenden Samstag gleich zwei Defensivspezialisten, was natürlich ein herber Rückschlag für den SVW ist.
So ging dann ein gebrauchter Tag für die Welbsleber glimpflich zu Ende. Mit Blick auf den nächsten Spieltag wird einem dann aber auch nicht wohler. Fehlen doch zu den beiden schon Genannten auch noch Andi Hirt und Toni Krüger. Um den Ganzen doch noch etwas Positives abzugewinnen, kann man feststellen, dass man den Abstand auf die Abstiegsränge derzeit auf 15 Punkte vergrößert hat.
Für den SVW spielten: Pape, Faust, Agte, Hufenhäuser, Dudda, Schubert, Sehnert, Böhlert, Meseberg, Höfler, Pinkert,
Torfolge: 1:0 Carsten Schievelbein (38.), 1:1 Michael Höfler (49.)
Schiedsrichter: Thomas Hilpert (VfB Tilleda-Kyffhaeuser)
Assistenten: Jörn Langbein (SV Eintracht Bennungen) und Bernd Bornkessel (VfB Blau Weiß Uftrungen)
Zuschauer:68