Nach einer zweiwöchigen Zwangspause mussten die Nordlichter gegen den Spitzenreiter und Mitfavoriten auf die Meisterschaft den SV Fortuna Brücken antreten. Wieder einmal pfiff man personell aus dem letzten Loch. Selbst der auf „Standby“ gesetzte Marco Weber musste wieder aushelfen und Zweitespieler Angelo Wenzel brachte die Quantität auf 12. Das es am Ende trotzdem zum Sieg reichte, muss man den Mannen um Kapitän Lars Böhlert hoch anrechnen.
Die Absageflut ebbte erst mitte der ersten Halbzeit ab. So mussten am Ende alle auf die Zähne beißen und sich über 90 Minuten durchkämpfen. Erst kurz vor Schluss gab es den Wechsel zwischen Wenzel und Mario Thomas. Das Spiel war lange zeit eine Nullnummer der besseren Art und brachte Kurzweiligkeit für die wenigen Zuschauer. Welbsleben durch die vielen Ausfälle kaum mit Defensivkräften ausgestattet, suchte sein Heil in der Flucht nach vorn. Die Fortunen, dessen Stärke im Spiel nach vorn ist, versteckten sich ebenso wenig. Und so sah man ein munteres Hin und Her mit etlichen guten Torchancen auf beiden Seiten. Die erste hatte Bernd Riedmayer in der 6.Minute. Doch sein Schuss nach Querschläger von Stephan Brunner wurde zur sicheren Beute von Sven Pape. Die Welbsleber brauchten einige Minuten mehr. Mussten sie sich doch erstmal mit den vielen Umstellungen im Team vertraut machen. So spielte Lars Böhlert neben Stephan Brunner in der Viererkette, Nick Pinkert Verteidiger, Andreas Meseberg rückte in die Zentrale und Mario Thomas wurde als Stürmer aufgestellt. In der 17.Minute hatten dann die Fans schon den Torjubel auf den Lippen. Marco Weber tauchte plötzlich allein vor Marcus Graul auf, scheiterte aber am Fortuna Keeper. Im Nachsetzen schoss Thomas dann nur ans Außennetz. Brücken bereitete der Welbsleber defensive mit ihrem schnellen Umkehrspiel vorallem in der ersten Hälfte immer wieder Probleme. In der 26.Minute war wieder Riedmayer am Ball. Seine Hereingabe verunglückte etwas und wurde zum Torschuss. Ganz knapp senkte sich das Leder über das SVW-Tor. Kurz darauf nochmal Glück für die Nordlichter als ein Schuss aus der zweiten Reihe von Torjäger Sebastian Krause gefährlich abgefälscht wurde. Doch das Streitobjekt zischte Zentimeter am Tor vorbei. Brücken blieb in dieser Phase des Spiels am Drücker und kam in der 30.Minute durch Felix Kosiol zur nächsten guten Chance. In der 35.Minute hatten dann die Welbsleber wieder eine gute Möglichkeit. Meseberg mit Blick für den startenden Tim Pinkert, der den Ball von der Grundlinie flach auf den kurzen Pfosten brachte. Keeper Graul konnte das Leder nicht festhalten. Michael Höfler war zur Stelle,brachte aber keinen richtigen Druck hinter den Ball, so dass Graul nochmal abwehren konnte. So ging es dann weiter bis zur Pause. Die Nordlichter verlangten dem Spitzenreiter alles ab und kamen noch vor der Halbzeit zu ihrer größten Chance. Wieder war es Tim Pinkert, der über die rechte Seite kam und perfekt flankte. Thomas war hingestartet, ließ aber am Ende beim Abschluss die nötige Konsequenz vermissen. Die letzte Möglichkeit hatten dann die Gäste. Carsten Schievelbein prüfte Pape mit einer Direktabnahme, die aber den Welbsleber Keeper vor nicht allzu großen Problemen stellte.
So ging es mit einem gerechten 0:0 in die Kabinen. Danach setzte sich das lebhafte Spiel auf gutem Kreisoberliganiveau fort. Beide Teams schenkten sich nichts. Agierten dabei aber äußerst fair. Um die 60.Minute herum, machten die Gäste richtig Druck und drangen auf die Führung. Doch die Defensive des SVW stand nun noch besser und ließ kaum noch etwas zu. In der 63.Minute hätte Thomas seine Farben endgültig in Führung bringen müssen. Nach schnellem Angriff über die linke Seite brachte Weber das Leder scharf vor das Tor. Thomas war zur Stelle, traf aber die Kugel nicht richtig und so verpuffte die gute Gelegenheit. Das Spiel stand weiterhin Spitz auf Knopf und je länger die Partie lief, um so einheitlicher wurden die Meinungen – wer hier das erste Tor schießt, geht als Sieger vom Platz! In der 80.Minute wäre es fast die Fortuna gewesen. Marc Roßmeyer hämmerte einen Freistoß auf das SVW-Tor. Pape riss die Fäuste hoch und lenkte den Ball gerade noch so über das Tor zur Ecke. Zwei Minuten später starteten die Nordlichter wieder einen schnellen Angriff und nutzten dabei die freien Räume erstklassig. Marian Karbe bediente aus dem zentralen Mittelfeld den auf rechts startenden Tim Pinkert der auf und davon ging. Seinen scharfen Pass vor das Tor brauchte der mitgelaufene Thomas nur noch ins leere Tor lenken. So machte er im vierten Versuch dann doch noch sein Tor und brachte damit seinen Verein auf die Siegerstraße. Riesenjubel aber auch sofort der Aufruf zur Konzentration für die letzten fünf Minuten. Denn Brücken warf nun alles nach vorn und drückte auf den Ausgleich. Roßmeyer hatte dabei die beste Möglichkeit. Wieder brachte er einen Freistoß gefährlich auf das Tor. Doch Pape war an diesem Tag ein sicherer Rückhalt für die Nordlichter und hielt den Sieg fest.
Für den SVW bewiesen Moral: Pape, Brunner, Böhlert, N.Pinkert, Ch.Geppert, Meseberg, Höfler, T.Pinkert, Karbe, Thomas (87.Wenzel)
Torfolge: 1:0 Mario Thomas (84.)
Zuschauer: 30
Schiedsrichter: karsten Kucharczyk (Romonta Stedten)