Zwei Siege der Ersten und ein Dreier der Zweiten, so war die Ausbeute an den Nachholspieltagen zu Ostern
Hier ein ausführlicher Spielbericht zum Spiel der Ersten gegen die BuSG Aufbau Eisleben (Autor: M.Göppert)
SG leistet Eisleben keine Aufbau-Hilfe
Wenn es eine Konstellation gibt, die die Überschrift „Sechs-Punkte-Spiel“ trotz dieser regeltechnisch falschen Bezeichnung verdient hätte, so hätte aus Sicht der SG Welbsleben /Quenstedt die Begegnung, welche am vergangenen Samstag auf dem Sportplatz am Anger in Quenstedt stattfand, diesen Terminus definitiv verdient gehabt. Die SG empfing hierbei den Tabellenletzten der BuSG Aufbau Eisleben zum womöglich vorentscheidenden Spiel, in welchem über Wohl und Wehe, über Klassenerhalt oder Abstieg entschieden wird. Da nach wie vor nicht klar kommuniziert wurde, wie von nun an in der Kreisoberliga weiter verfahren wird, geht ein Großteil der Vereine, mit welchen die Verantwortlichen der Spielgemeinschaft Rücksprache gehalten haben, davon aus, dass letztendlich der Stand der Abschlusstabelle der Hinrunde auch die Endtabelle sein wird. Zumindest wurde bislang über eine etwaige Quotientenregel nicht öffentlich debattiert. Eine Beendigung der kompletten Spielserie scheint bei noch 14 ausstehenden Spielen ohne die Einführung von „englischen Wochen“ utopisch. Es sei denn, man ist gewillt, die Saison Ende Juli zu beenden, um dann traditionell zwei Wochen später wieder in die nächste Saison zu starten.
Die Ausgangslage vor dem Spiel war klar und wurde ebenso unmissverständlich vom Trainergespann Marco Weber und Mario Thomas kommuniziert. Es zählten nur drei Punkte. Weil nur mit der vollen Ausbeute hätte man sein eigenes Punktekonto auf 14 Zähler ausbauen und den lauernden Verfolger aus Großörner, welcher lediglich drei Punkte hinter der SG rangierte, auf Distanz halten können. Ebenso wäre man bei einem Sieg an Wacker Helbra vorbeigezogen. Die Helbraer waren am Osterwochenende nämlich zum Zuschauen verdammt, da diese ihre 14 Hinrundenspiele mit einer Punkteausbeute von 13 Zählern bereits zuvor beendet hatten.
Mit dieser klaren Marschroute begannen die Mannen der SG auch wie die Feuerwehr und waren von Beginn an bemüht, mit einem hohen Tempo zu zeigen, wer der Herr im Ring ist. So war hatte der Uhrzeiger noch keine zwei volle Umdrehungen hinter sich gebracht, da brachte der agile David Richter eine gefährliche Flanke aus dem rechten Halbfeld auf den zweiten Pfosten. Dort fand er Dominik Herkt, der die Kugel jedoch nicht richtig traf und letztlich deutlich verzog. In der vierten Minuten konnten die Fans der SG aber doch bereits jubeln. Diesmal war es Herkt, der seinerseits eine Flanke von der linken Spielfeldseite in den Strafraum schlug. Dieser Ball fand den Kopf vom möglicherweise kleinsten Spieler auf dem Spielfeld Paul Hildebrandt. Paul platzierte mit einem schönen Kopfball das Leder unhaltbar in der langen Ecke und erzielte somit sein erstes Pflichtspieltor in der höchsten Spielklasse des Landkreises.
Leider währte die Freude über die Führung nur für kurze Zeit. Bereits in der zehnten Minute egalisierte der Gast die Führung und glich durch Amadou Suare aus. Die Entstehung des Gegentreffers war hierbei jedoch schlicht zu einfach. Der überaus schnelle Flügelspieler der Eisleber erlief ohne große Gegenwehr einen lang geschlagenen Freistoß aus der Hälfte der Helftaer und überwand Torhüter Basler aus spitzem Winkel. Ein Abstimmungsproblem zwischen Hintermannschaft und Torhüter war hier offensichtlich. Wieder nur fünf Minuten später konnte die SG jedoch wieder in Führung gehen. Wieder war hier Initiator David Richter. Dieser bekam auf seiner rechten Seite den Ball, spielte seinen Gegenspieler schwindelig und knallte den Ball flach aber mit ordentlichem Zug nahe der Grundlinie in die Mitte. Kapitän Andy Hirt stand am zweiten Pfosten mutterseelenallein und musste nur noch seinen Fuß hinhalten. Die folgenden zwanzig Minuten ließen erahnen, welche Bedeutung das Spiel besonders für die SG hatte. Die auf die komplette Mannschaft gesehene spielerische Überlegenheit konnte nur allzu selten wirklich gut ausgespielt werden. Vielmehr häuften sich unnötige Abspiel- und Annahmefehler. Außerdem waren die beiden Sturmspitzen der Gäste zu jeder Zeit in der Lage, die Abwehr der SG vor anspruchsvolle Aufgaben zu stellen. Besonders Mohammed Albicho nahm es auch mit drei oder vier Gegenspielern auf und konnte sich doch des Öfteren durchsetzen. Jedoch fand er in dieser Phase in mehreren Anläufen immer wieder seinen Meister in Stefan Basler, welcher drei gute bis sehr gute Chancen entschärfen konnte. In der 37. Minute war aber auch der „Steife“ machtlos. Im Anschluss an einen Eckball – wieder einmal ein Gegentreffer nach einem Standard – setzte sich der Kapitän der Eisleber Florian Burghardt mit Wucht durch und köpfte aus fünf Metern unhaltbar in das Tor der SG. Mit diesem 2:2 ging es auch in die Halbzeitpause. Was genau in der Halbzeitpause in der Kabine der Spielgemeinschaft geschah, dies besagen nur Legenden. Jedoch pfiffen es nach dem Spiel die Spatzen von den Dächern, dass Trainer Weber insbesondere vom Rechtsverteidiger Tim Otto forderte, auch ruhig mal aus dem Halbfeld einen Ball in die gefährliche Zone zu schlagen. Dieses Unterfangen sollte außerdem mit mehr Strafraumpräsenz durch die Einwechslung von Sturmtank Marian Karbe unterstrichen werden. In der 53. Minute schien Tim Otto die Worte seines Trainers noch im Hinterkopf gehabt zu haben. So bekam er den Ball im rechten Halbfeld und schlug den Ball lang, aber auch mit der nötigen Wucht in den Strafraum. Jedoch war es nicht Marian Karbe, der den Ball erreichen konnte. Vielmehr war es niemand, der den Ball erreichen konnte, sondern das Leder bahnte sich durch Freund und Feind hindurch den Weg Richtung Tornetz – 3:2 für die SG und Tim Otto krönte durch diesen Treffer seine überragende Leistung an diesem Tag. Mit der Führung im Rücken wollte die SG das Spiel fortan kontrollieren. Dies gelang zwar besser als im ersten Durchgang, für eine nachhaltige Entspannung der Nerven reichte es jedoch lange Zeit nicht. Vielmehr gab es noch eine unschöne Szene zu sehen. Der bereits erwähnte Albicho verlor in einem nickeligen, aber nicht unfairen Zweikampf mit Tim Otto auf Höhe der linken Eckfahne die Nerven, schlug mit seinem Ellenbogen nach hinten aus und traf Tim mit voller Wucht im Gesicht. Endprodukt dieser Aktion war eine offene Lippe bei Otto und einige erhitzte Gemüter auf und neben dem Spielfeld. Das Schiedsrichterkollektiv um Paul Leitenberger sah diese Tätlichkeit leider nicht. Es sei an dieser Stelle jedoch erwähnt, dass dies die einzige nennenswerte Fehlentscheidung des Gespanns war, welches ansonsten eine überaus souveräne und der Bedeutung des Spiels gerecht werdende Leistung erbrachte. Nachdem noch einige gute Einschussmöglichkeiten vergeben wurden, war es letztendlich der eingewechselte Karbe, der den Deckel in der 85. Minute auf das Spiel setzte. Vorausgegangen war hierbei ein unwiderstehlicher Sololauf von Dominik Herkt, welcher sich in der eigenen Hälfte das Spielgerät nahm und ungefähr 60 Meter „Grün“ vor sich hatte. Im Strafraum angekommen, entschied sich „Dome“ für den Abschluss auf den kurzen Pfosten. Hier zielte dieser zu genau und traf selbigen. Von dort sprang das Leder jedoch direkt zu Karbe. Dieser musste nur noch abstauben. Danach war der letzte Wille zum Aufbäumen beim Gegner gebrochen und das Spiel endete schlussendlich mit 4:2 für die SG.
Da der Verfolger Rot-Weiß Großörner zeitgleich mit 2:0 gegen die ebenfalls im unteren Tabellendrittel befindlichen Unbeugsamen aus Rottleberode gewann, war man am Ostermontag bei Gastspiel in Augsdorf weiterhin unter Zugzwang, weitere Punkte zu holen.
Aufstellung: Basler – Otto, Neuwirth, Bußdorf-Ulrich – Schubert (78. Min. Pannwitz), Schmidt (46. Min. Karbe), Herkt, N. Richter (86. Min. S. Kühne), D. Richter – Hirt, Hildebrandt (87. Min. Thomas)
Im zweiten Nachholspiel gewann die Elf von Trainer Marco Weber mit 3:0 bei der SG Augsdorf/Helmsdorf klar mit 3:0 und beendete so die Hinrunde auf Platz 10.