Mit einem spektakulären 4:4 verabschiedete sich die erste Mannschaft der SG Welbsleben/Quenstedt aus der Saison 2021/22. Damit bewies man erneut, dass man das Zeug hat um auch ein weiteres Jahr in der Kreisoberliga zu bestehen.
Die SG begann offensiv beim Vizemeister und kam gut ins Spiel. Doch die erste klare Chance ging an den VfB. Keeper Aaron Hornickel wusste diese aber zu vereiteln. Leider konnte die Hintermannschaft dann den Angriff nicht ganz unterbinden, so dass Max Michael mit einem Sonntagsschuss im zweiten Anlauf erfolgreich war. Diesen Schock steckte die SG aber schnell weg und erspielte sich die ein oder andere Chance. Die größte hatte dabei Frank Röseler, der eine Unachtsamkeit des VfB Keepers aber nicht nutzen konnte. Die Hausherren spielten ihren bekannten Stil unbeirrt weiter. Lange Bälle bestimmten ihr Szenarium, mit denen sie der Hintermannschaft der SG immer wieder mal in Verlegenheit brachten. Nach einer guten halben Stunde belohnte sich dann das Team um Kapitän Andy Hirt mit dem Ausgleich. Nach einer Ecke vom Leader war es dann wieder der Mittelfeldmann Röseler, der mit feiner Ballbehandlung im Strafraum seine Gegner aus tanzte und mit Links wuchtig vollendete.
Doch die Freude währte nicht lange. In der 43. Minute konnte die engere Abwehr einen langen Ball nicht klären und Tobias Meissner kam an das Streitobjekt. Mit viel Platz und Ruhe konnte er sich aus 16 Meter die Kugel zurecht legen und im rechten oberen Winkel zur erneuten Führung versenken. Doch wieder war es die SG die Moral zeigte und in der Nachspielzeit den Ausgleich erzielte. Diesmal waren die Richter – Brüder die Protagonisten. Nick bediente mit einer Flanke von der linken Seite seinen Bruder David, der direkt aus fünf Meter durch die „Hosenträger“ von Keeper Ron Wappler vollendete. Danach gab es den ersehnten Halbzeitpfiff vom bis dahin souverän leitenden Schiri Thomas Lange.
Bei hochsommerlichen Temperaturen ging es dann bei der SG mit zwei Wechsel weiter. Für Martin Göppert kam Florian Neumann und für Sören Tietze stand nun Toni Krüger auf dem Platz. Und die zweite Hälfte sollte ein Abbild der ersten werden. Die SG erspielte sich weiterhin gute Chancen. Doch wie schon oft in der Saison, ließ man viel zu viele liegen. Zwei Mal Paul Hildebrandt, der jeweils frei vor Wappler Nerven zeigte. Zweimal Nick Richter, wobei einmal Wappler mit einer Monsterparade die Führung für die SG verhinderte. Auch Florian Neumann konnte sein Solo von der Mittellinie nicht abschließen. Und dies wird ja bekanntlich meist bestraft. So kamen die Hausherren nach einem Freistoß und einem abgefälschten Nachschuss zur erneuten Führung. Michael Koch, der im Rücken der Abwehr abseitsverdächtig auftauchte und direkt vollendete, war der Absender.
Doch die Mannschaft von Trainer Marco Weber steckte nicht auf. Co – Trainer Mario Thomas der in der 74. Minute eingewechselt wurde, versenkte nur vier Minuten später eine Freistoß aus halblinker Position unhaltbar im linken oberen Winkel. Ausgleich. Bei so vielen schönen Toraktionen dachte sich dann wohl auch Schiri Lange mal in Aktion zu treten. Nach einem Konter des VfB scheiterte erst Koch am herausragend reagierenden Hornickel und auch den Nachschuss bekam der VfB nicht an Hornickel vorbei. Dafür aber einen Foulelfmeter von besagten Lange zugesprochen. Und dieses Foul sah der Schiri exklusiv. Jeder andere auf dem Sportplatz sah da nichts. Zumal der Stürmer nach der tollen Parade von Hornickel theatralisch zu Boden ging. Die SG Fraktion war außer sich, die beiden Assistenten fielen in eine Lethargie und Lange ließ sich nicht mehr abbringen. Er wollte wohl einen Sieger in einem Spiel, wo sich beide Teams, obwohl es um nichts mehr ging, nochmal quälten und sicherlich mit dem Unentschieden leben konnten. So erzielte dann Falco Heise vom Punkt die vierte Führung und jubelte danach, als ob man aufgestiegen wäre. Wohl dem gezollt, was Herr Lange da so losgetreten hatte.
Doch es ging noch weiter. Der Irrsinn nahm seinen Lauf und die SG nochmal Fahrt auf. In der dritten Minute der Nachspielzeit setzte sich der agile Frank Röseler energisch auf der linken Seite bis zur Grundlinie durch und passte scharf nach innen. Nick Richter lief punktgenau ein und hielt den Fuß dran und es stand 4:4. Damit zeigte man nicht nur Moral sondern hatte auch genau die richtige Antwort auf eine kurz zuvor verhängte Fehlentscheidung, die das Spiel völlig falsch entschieden hätte.
Dies alles brachte am Ende eines ansonsten total normalen Fußballspiels die Emotionen nochmal richtig zum kochen. Nach dem Schlusspfiff gab es dann zwischen Andy Hirt und Falco Heise ein heftiges Wortgefecht, welches Schiri Lange dann noch mit Gelb für Hirt und Gelb/Rot für Heise „belohnte“. Auch hier fragten sich manche nach dem Sinn.
Zum Schluss hatten sich dann alle lieb und gingen erleichtert in die kurze Sommerpause.
Für die SG spielten: Hornickel, Edler, Otto, Tietze (46. Krüger), Pannwitz, Röseler, Göppert (46. Neumann), N. und D. Richter, Hirt, Hildebrandt (74. Thomas)
Zuschauer: 39
Torfolge: 1:0 Max Michael (7.), 1:1 F. Rösleler (37.), 2:1 Tobias Meißner (41.), 2:2 D. Richter (45. + 1), 3:2 M. Koch (72.), 3:3 M. Thomas (78.), 4: 3 F. Heise (90., FE), 4:4 N. Richter (90. +1)
Schiedsrichter: Thomas Lange ( SV Merkur Volkstedt)
Assistenten: Marcel Wolf (SV Teutonia Siersleben) und Holger Bornschein