5. Spieltag Kreisoberliga Mansfeld-Südharz
Rot- Weiß Großörner – SV Welbsleben 5:0 (2:0)
Tore: Fehlanzeige
Ein wahres Trauerspiel ihres Teams sahen die etwa 30 mitgereisten Welbslebener Anhänger am gestrigen Sonntag in Großörner. Bei strömendem Regen fanden die Nordlichter zu keinem Zeitpunkt der Partie ins Spiel und kassierten im Altkreisderby eine verdiente 0:5 Niederlage. Bereits die Vorzeichen der Partie waren ernüchternd. Aufgrund zahlreicher Absagen musste das Team erneut auf 5 Positionen im Vergleich zur Vorwoche umgestellt werden. Insbesondere die Defensive ist in der Saison ein reines Personalkarussel. Nach nur fünf Spieltagen kamen für die klassischen Abwehrpostionen (Libero, Außenverteidigung und Vorstopper) bereits 11 Leute zum Einsatz. So sahen die Fans bisher drei verschiedene Liberos, drei verschiedene Vorstopper und sage und schreibe sieben verschiedene Außenverteidiger. Ähnliche Konstellationen ergeben sich auch für das Mittelfeld und den Angriff. Alles in allem bekommt man den Eindruck, dass die Mannschaft diese Situation im Moment nur schwer verkraftet, was letztlich zu äußerst schwankenden spielerischen und physischen Leistungen führte. 10 Gegentreffer in den letzten beiden Partien sind dafür nur ein Beispiel.
So herrschte bereits in den ersten Minuten der Partie ein ziemliches Durcheinander in der Welbslebener Hintermannschaft und Großörner kam schon nach 2 Minuten relativ einfach zum ersten Treffer. Nach einem Solo von David Anders auf der linken Seite konnte dessen Schussversuch gerade noch geklärt werden, jedoch landete der Ball direkt vor den Füßen von Tim Breßler, welcher recht humorlos zum 1:0 einschoss. Nach diesem Fehlstart taten sich die Nordlichter schwer ins Spiel zu finden und Großörner dominierte bei widrigen Wetterbedingungen weiterhin die Partie, auch wenn spielerische Höhepunkte auf dem matschigen Boden Mangelware blieben. Nach etwa 20 Minuten kamen die Nordlichter besser ins Spiel und schafften es zumindest 15 Minuten lang das Spiel annähernd ausgeglichen zu gestalten. Insbesondere der laufstarke Hirt brach immer wieder energisch auf der linken Seite durch und sorgte für Gefahr im Strafraum der Gastgeber. Doch sowohl Hirt selbst, als auch Böhlert und Marscheider scheiterten bei ihren Versuchen den Ausgleich herzustellen. Insgesamt machte sich Welbsleben zum Ende der ersten Hälfte das Spiel wieder selbst unnötig schwer. Nach einigen guten Spielzügen beschränkte man sich fortan wieder auf lange Bälle, die jedoch für die agile Hintermannschaft der Gastgeber leichte Beute waren. Ganz anders Großörner: Nach einem schnellen Umschaltspiel konnte Hufenhäuser seinen Gegenspieler Kriwoj am 16 Meterraum nicht entscheidend am Schuss hindern. Der Ball landete am rechten Pfosten und sprang zurück ins Feld, wo wiederum Tim Breßler am schnellsten schaltete und den Ball kurz vor der Pause zum 2:0 versenkte.
Für die zweite Halbzeit nahmen sich die Nordlichter dann nochmal einiges vor, da vor allem das unberechenbare Geläuf stets für Überraschungen gut war. Doch es folgten 45 ernüchternde Minuten, in denen Großörner keinen Zweifel mehr am Heimsieg aufkommen ließ. Spielerisch und läuferisch deutlich unterlegen, kam der SV Welbsleben im zweiten Abschnitt zu keiner einzigen Tormöglichkeit mehr. Alle Angriffe endeten entweder in einem frühzeitigen Fehlpass oder wurden von den aufmerksamen Verteidigern der Rot-Weißen im Zweikampf unterbunden. Folglich kamen die Gastgeber noch zu drei weiteren Treffern. Vielleicht wären es noch mehr geworden, wenn Libero Agte nicht noch das ein oder andere Mal in höchster Not geklärt hätte. Das 3:0 in der 62. Minute erzielte nach einer Eingabe durch Anders von der rechten Seite – natürlich – Tim Breßler, der im Gewühl einen Schritt schneller war, als Tietze und Jähne und den Ball auch noch am quer auf der Torlinie liegenden Schubert irgendwie vorbeistocherte. Es wäre müßig, darüber zu diskutieren, ob der Ball hinter der Linie war oder nicht, da Bieder den zurückspringenden Ball dann endgültig in die Maschen drosch. Die letzten 25 Minuten sind schnell erzählt, da Welbsleben außer ein paar Befreiungsschlägen nichts mehr gegenhielt. Nachdem der dreifache Torschütze Breßler in der 75. Minute den Platz verließ, übernahm dann Patrick Bieder das Toreschießen. Als Jähne einen nassen und glatten Ball nach einem Schuss in der 78. Minute nicht festhalten konnte, war Bieder schneller als Bewacher Krüger und schoss zum 4:0 ein. Als dann alle Nordlichter nur noch den Abpfiff herbeisehnten, erhöhte Bieder sogar noch zum 5:0 in der 90. Minute. Nach zweiminütiger Nachspielzeit beendete ein souveräner und guter Schiedsrichter Andy Stephan die Begegnung.
Letztlich heißt es nun „Mund abwischen“ und weitermachen, bereits nächste Woche gastiert mit dem SV Möwe „Rio“ Riethnordhausen ein starker Aufsteiger am Birkenweg. Den Weg aus dieser schweren Zeit kann die Mannschaft finden. Die Trainingsbeteiligung sollte weiterhin hoch gehalten werden. Und wenn jeder Einzelne wieder etwas mehr Gewissenhaftigkeit in die Spielvorbereitung legt (z.B. Verhalten am Vorabend, Absicherung von Anwesenheit bzw. frühzeitige Absage), dann können bereits am Samstag drei immens wichtige Punkte im Klassenerhalt erkämpft werden. Auf geht’s, Männer!
Es spielten: Jähne, Agte, Tietze, Krüger, Hufenhäuser, Schubert, Böhlert, Hirt, Meseberg, Marscheider, Geppert, A.
Wechsler: Büber, Ast, Starkowske